Köln | Auf Hochglanz liebevoll poliert steht er im Besprechungsraum des „Hotspot Chorweiler“ – der Preis den alle Mitarbeitenden so hart erarbeitet haben.Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat das Projekt für Menschen unter 25 Jahren Hotspot Chorweiler mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Herausragende Leistungen“ in ihrer Führungsakademie in Lauf an der Pegnitz prämiert. Unter dem Motto „Erfolge feiern – Best of 2015“ wurden im April außergewöhnliche Projekte und Resultate ausgezeichnet. Das Kölner Sozialraum-Projekt konnte die Auswahl-Jury dabei überzeugen.

Der Stadtteil Chorweiler im Kölner Norden gilt als sozialer Brennpunkt. „Viele junge Chorweiler/innen sind nicht nur arbeitslos, sondern haben Schulden, es liegen eine Suchtproblematik oder gesundheitliche Probleme vor oder sie haben Gewalt erfahren“, so Elke Rätzke, Hotspot-Projektleiterin. Die 17 Kilometer Entfernung zur Kölner Innenstadt hinderten viele Jugendliche, Beratungstermine im Jobcenter wahrzunehmen.

An diesem Punkt setzt der U25 Hotspot Chorweiler an: Die engmaschige und individuelle Beratung findet unmittelbar im Umfeld der jungen Menschen statt. „Für ein Gespräch können wir uns so viel Zeit lassen, wie benötigt. Mit den Jugendlichen sprechen wir auch ausführlich über ihre privaten Probleme oder helfen bei Bewerbungen. So ist es möglich, genau die richtige Hilfe für sie anzubieten“, beschreibt Mona Wendel, Integrationsfachkraft im U25 Hotspot Chorweiler, ihre Arbeit.

Als der Hotspot 2013 ins Leben gerufen wurde, hatte er mit Vorurteilen unter Kunden und Trägern externer Hilfsangebote zu kämpfen. Dabei ist aber gerade die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern für den Hotspot wichtig: „Wir sehen uns als Netzwerker, die die verschiedenen Angebote für junge Menschen sinnvoll verbinden“, erklärt Rätzke. Inzwischen ist der Hotspot sowohl in der Zielgruppe als auch in dem örtlichen Netzwerk gut integriert.

So viel Wertschätzung motiviert

Seit Juni 2015 ist das Pilotprojekt zu einer Regelmaßnahme geworden, die sehr erfolgreich ist. Das hat auch die Agentur für Arbeit erkannt, die seit letztem Jahr Preise für besonders innovative und erfolgreiche Projekte vergibt. Nachdem die Nominierung des Hotspots feststand, machten sich am 25. April Olaf Wagner, Geschäftsführer Jobcenter Köln, Elke Rätzke und Mona Wendel auf zur Prämierungsfeier. Verliehen wurden Preise an alle operativen Einheiten in den Kategorien beste Zielerreichung und herausragende Leistung. Der U25 Hotspot Chorweiler errang den zweiten Platz für herausragende Leistung. nach einer Ehren- und Fotorunde hat er nun seinen Platz im Standort U25 „Hotspot Chorweiler“ gefunden.

Stetige Weiterentwicklung

Noch immer folgt der U25 Hotspot Chorweiler einem dynamischen Konzept. Viele Lösungen ergeben sich direkt aus der Nähe zu den jungen Erwachsenen. Beispielsweise findet monatlich eine Beratungsstunde in einem Jugendtreff statt oder es werden in den Schulen Fragen beantwortet. Das kommt sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Einrichtungen gut an.

Autor: Irem Barlin
Foto: Foto: Jobcenter Köln