Köln | Im Rahmen des Projektes „Lebenswertes Chorweiler – Ein Zentrum im Wandel“ soll nach der Auftaktveranstaltung im Juli und einer Aktionswoche im August dieses Jahres nun am Samstag, 24. September, von 10 bis 17 Uhr eine Ideenwerkstatt veranstaltet. Die Verwaltung lädt alle Bürger herzlich ein, daran teilzunehmen und den Planungsprozess weiter aktiv zu begleiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. In einem Zelt an der Oxforder Passage in Köln-Chorweiler präsentieren die Organisatoren zunächst die zusammengefassten Ergebnisse der Aktionswoche. Anschließend sollen die bisher entwickelten Ideen und Wünsche „nachgebaut“ und dann in ein großes, begehbares Modell des Chorweiler Zentrums eingesetzt werden. Ab 15 Uhr können sich alle Beteiligten das bis dahin Erarbeitete anschauen und über die Ergebnisse diskutieren.

In dem umfangreichen Beteiligungsprozess formuliere die Verwaltung gemeinsam mit den Bürgern sowie den Initiativen aus dem Stadtteil Vorgaben und Anregungen zur Umgestaltung der drei Plätze rund um das Chorweiler Zentrum: Liverpooler Platz, Pariser Platz und Lyoner Passage. Ziel sei es, den Plätzen ein neues Aussehen zu geben und sie attraktiver zu gestalten, so dass die Menschen sich dort gerne aufhalten und mit ihrem Stadtteil verbunden fühlen. Die von der Stadt beauftragten Büros „Urban Catalyst Studio“ und „Umschichten“ haben diesen Prozess entwickelt und moderieren ihn auch. Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens bilden die Grundlage für die weitergehenden Planungen für die drei Plätze durch ein interdisziplinäres Planungsteam.

Zum Hintergrund

Chorweiler entstand Anfang der 1970er Jahre in Anlehnung an das damalige Leitbild „Urbanität durch Dichte“ als städtebaulich-gestalterischer Mittelpunkt der so genannten „Neuen Stadt“. Die über viele Jahre durch neue Finanzinvestoren vernachlässigte Verwaltung und Instandhaltung eines Teils des Wohnungsbestands hat einen Modernisierungsstau verursacht, der der Siedlung erheblich schadet und das Image Chorweilers negativ prägt. Zahlreiche breit angelegte Initiativen sollen zur sozialen Stabilisierung des Stadtteils mit besonderem Handlungsbedarf beitragen. Dazu gehört maßgeblich die Neugestaltung der zentral gelegenen drei Plätze, die dem Leitbild der Entstehungszeit entsprechen. Insbesondere das Zentrum wirkt im Kontrast zu der umgebenden Hochhausstruktur mit seiner lockeren Bebauung an überdimensionierten Plätzen unvollendet. Das Projekt „Lebenswertes Chorweiler – ein Zentrum im Wandel“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit einer Summe von fünf Millionen Euro gefördert. Zu den Förder- und Zuwendungsvoraussetzungen gehören unter anderem die Planung, Umsetzung und Bürgerbeteiligung in einer Qualität als Vorzeigeprojekt, das auch auf andere Städte mit ähnlichen Problemstellungen übertragbar ist. Wichtig ist auch, die Umgestaltung in Chorweiler im Zusammenhang zu sehen und nicht jeden Platz einzeln zu betrachten. Dabei sollen auch bestehende Qualitäten mit untersucht und eingebunden werden.

Autor: ib