Köln | Der Rat hat gestern Abend beschlossen, dass die Gesamtschule Rodenkirchen als auch das Gymnasium Rodenkirchen dauerhaft mehr Züge – Klassen in einem Jahrgang – bilden müssen. Der Grund ist, dass auf andere Weise die nötige Zahl von Schulplätzen in den kommenden Jahren nicht zu sichern ist. Die Gesamtschule Rodenkirchen soll in Kürze einen Erweiterungsbau erhalten, um acht statt bisher sechs Eingangsklassen im fünften Schuljahr zu bilden und dann weiter zu führen. Das Gymnasium wird von fünf auf sechs Züge in der Sekundarstufe eins und von sieben auf neun in der Sekundarstufe zwei erweitert.

Gleichzeitig habe der Rat der Beschlussvorlage in der Beratung den Satz hinzugefügt, dass nun die Planung einer weiterführende Schule im in den kommenden Jahren neu entstehenden Stadtteil Rondorf-Nordwest aufgenommen und vorangetrieben werden soll.

Dazu erklärt Heiner Kockerbeck, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion die Linke: „Der Stadtbezirk Rodenkirchen braucht eine weitere Gesamtschule. Dies zeigt die hohe Zahl der Abweisungen von angemeldeten Schülern an dieser Schulform in diesem Jahr. Der Rat sollte die Chance, die sich in Rondorf-Nordwest bietet, jetzt schleunigst nutzen! Die Eltern warten auf ein Zeichen.“

Die Bezirksvertretung Rodenkirchensoll am 12. September einstimmig für mehr Klassen pro Jahrgang sowohl der Gesamtschule als auch des Gymnasiums in Rodenkirchen votiert haben. Im Gegensatz zur Beschlussvorlage der Verwaltung empfahl sie dem Rat aber, in Gesamtschule und Gymnasium nur vorübergehend für fünf Jahre mehr Klassen einzurichten. Danach sollen diese Schulplätze an einer zusätzlichen weiterführenden Schule eingerichtet werden. Gleichzeitig wollen die Bezirksvertreter die Hauptschule Ringelnatzstrasse erst schließen, wenn es funktionierenden Ersatz gibt.

„Zum Aufbau dieser Alternative – zum Beispiel Neubau einer weiteren Gesamtschule im Raum Rondorf – die innerhalb von drei bis vier Jahren zu realisieren ist, können in der Startphase die derzeitigen Räume der Hauptschule dienen“, heißt es im Beschlussprotokoll.

Berthold Bronisz, Bezirksvertreter der Linke in Rodenkirchen, ärgere sich: „Dieser ignorante Ratsbeschluss zeigt wieder einmal, dass Hauptschüler keine Lobby in den etablierten Parteien haben. Statt der nahen Hauptschule Ringelnatzstrasse sollen sie Hauptschulen in der Innenstadt oder Wesseling besuchen. Die einmalige Chance, jetzt die dringend benötigte 2. Gesamtschule in Rodenkirchen zu beschließen, wurde vertan. Der Weg zum Abitur wird so für viele unnötig schwer gemacht.“

Autor: ib