Berlin | 53 Prozent der Studenten in Deutschland sind häufig gestresst. Das ist das Ergebnis einer Studie des Lehrstuhls für Marketing der Universität Potsdam und des Lehrstuhls für Marketing und Business Development der Universität Hohenheim unter mehr als 18.000 Hochschülern im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. „Es ist vor allem der Stress, der durch Zeit- und Leistungsdruck sowie die Angst vor Überforderung entsteht, was Studierenden das Leben schwer macht“, sagte Studienleiterin Uta Herbst von der Universität Potsdam.

Kommt Stress auf, äußert sich dieser bei den Betroffenen in unterschiedlicher Form: Am häufigsten wurden Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Lustlosigkeit genannt. Wenn es um die Bewältigung von Stress bei Studenten geht, ist die Mehrheit (68 Prozent) in der Lage, die Probleme selbst anzugehen. Studenten mit Nebenjobs sind laut der Studie im Vergleich zu Hochschülern, die sich ausschließlich aufs Studium konzentrieren, nicht gestresster: Studenten, die einer Tätigkeit von bis zu 15 Stunden pro Woche nachgehen, sind sogar weniger gestresst.

Oppositionspolitiker sehen aufgrund der Studienergebnisse Handlungsbedarf: Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, forderte eine „dringende Verbesserung“ der Studienbedingungen an staatlichen Universitäten. „Studieren ist zu einem Vollzeitjob geworden, Studierende stehen sogar stärker unter Stress als andere Bevölkerungsgruppen.“ Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Kai Gehring, forderte „eine bessere Studienfinanzierung und eine bessere Studienorganisation“.

Autor: dts