Köln | Der Stadtwerke Köln Konzern (SWK) hat sich im Geschäftsjahr 2015 trotz der teils enormen Herausforderungen, mit denen die Energiewende kommunale Versorger konfrontiert, gut behaupten können. Für das Geschäftsjahr 2015 betrug der Gesamtumsatz ohne Energiesteuer rund 4,8 Milliarden Euro, rund 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine sehr zufriedenstellende Bilanz, so der Vorstand.

Die SWK schließt das Geschäftsjahr 2015 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 65,4 Millionen Euro ab. Das entspricht einer Steigerung von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss der Holding betrug 2014 51,5 Millionen Euro. Damit liegt das Ergebnis auch deutlich über dem Plan. „Zu diesem guten Ergebnis haben alle Konzerngesellschaften beigetragen und jede hat auf ihre Weise besondere Anstrengungen unternommen. 65 Millionen, das schafft nicht Jeder. Wir zählen bundesweit zu den stärksten Unternehmen“, so Dr. Dieter Steinkamp, Sprecher der Geschäftsführung, bei der heutigen Vorstellung der Konzernjahresbilanz.

Rücklagenzuführung sind jedoch notwendig

Der Jahresüberschuss soll wie im Vorjahr vollständig an die Stadt Köln ausgeschüttet werden: „Das halten wir angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt Köln für vertretbar. Wir sind mit ein Teil der Stadt Köln. Künftig müssen wir aber wieder einen Teil der erzielten Gewinne in die Rücklagen des Konzerns zurückführen, um wichtige Investitionen in die Zukunft der Infrastrukturen in einer wachsenden Stadt tätigen zu können. Es geht um moderne Konzepte für Energieversorgung, Logistik, Entsorgung, Datenkommunikation und Mobilität“, so Steinkamp weiter. Dazu zählen beispielsweise der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung sowie der Erneuerbaren Energien, des Glasfasernetzes, der Energieversorgungssysteme, der KVB-Linien und der Hafen- und Schienenanbindungen der Region.

Über die Ergebnisabführung hinaus leistete der Stadtwerke Köln Konzern weitere Beiträge zur Wertschöpfung zugunsten der Stadt Köln. Insgesamt betrug diese 2015, 249,5 und 2014, 234,7 Millionen Euro. Neben der Gewinnausschüttung in Höhe von 65,4 Millionen Euro schließt diese Summe die Verlustübernahmen für KVB und KölnBäder ein. Hinzu kommen die Konzessionsabgabe der Rhein Energie sowie die Gewerbesteuer, die die SWK an die Stadt abführt.

Stadtwerke Köln in einer guten Verfassung

Vor dem Hintergrund des rasanten Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Gesellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns 2015 zusammen mit ihren Aufsichtsräten einen intensiven Strategiedialog geführt und sind dabei, sich auf die Zukunft ihrer Geschäftsfelder auszurichten. Steinkamp resümierte: „Insgesamt präsentiert sich der Stadtwerke Köln Konzern in einer guten Verfassung. Unsere Leistungsfähigkeit wollen wir für eine wachsende und wirtschaftsstarke Region weiter ausbauen und damit die Grundlage dafür schaffen, dass Köln eine vitale und lebenswerte Metropole bleibt.“

Stadtwerke Köln – Wirtschaftskraft für Köln und die Region

Vor dem Blick auf die Zahlen und Ergebnisse der Gesellschaften im Einzelnen gab Steinkamp einen Einblick in die Wirtschaftskraft des Konzerns: In den letzten zehn Jahren investierten die Konzerngesellschaften rund 5,1 Milliarden Euro in die Infrastruktur für ein zukunftsfähiges Köln. 2015 betrugen die Investitionen allein in Sachanlagen 409,9 Millionen Euro. 34 Millionen Euro wurden für Finanzanlagen und immaterielle Güter aufgewendet.

Einer der größten Arbeitgeber der Stadt

Ende 2015 beschäftigte der Stadtwerke Köln Konzern insgesamt 12.430 Mitarbeiter – damit ist er einer der größten Arbeitgeber in Köln. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitsplätze gegenüber dem Vorjahr konzernweit um 596, hauptsächlich durch die erstmalige Konsolidierung der neska-Gruppe mit fast 420 Mitarbeitern. Im Geschäftsjahr 2015 leisteten erneut alle Konzerngesellschaften wesentliche Beiträge zur Weiterentwicklung des Stadtwerke Köln Konzerns:

GEW Köln AG bleibt 2015 wesentlicher Wertbringer

Die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln (GEW) betreibt als reine Holding kein operatives Geschäft. Das Geschäftsergebnis leitet sich im Wesentlichen aus den Ergebnisabführungen ihrer Beteiligungen ab. Mit 126,5 Millionen Euro (Vorjahr 105,2 Mio. Euro) trägt die Rhein Energie maßgeblich zum Ergebnis der GEW Köln bei. Weitere positive Ergebnisbeiträge resultieren aus den Beteiligungen an der Net Cologne, der Brunata-Metrona und den Stadtwerken Düsseldorf. Belastet wurde das Ergebnis durch eine Abschreibung auf den Buchwert der für die Stadt gehaltenen RWE-Aktien in Höhe von knapp 17 Millionen Euro. Die Ergebnisabführung der GEW Köln an die Stadtwerke Köln beträgt 139,8 Millionen Euro (Vorjahr: 137,4 Millionen Euro).

KVB AG steigert Fahrgelderlöse um 3,5 Prozent

Die KVB blickt erneut auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Die Fahrgelderlöse konnten 2015 um 3,5 Prozent auf 230,7 Millionen Euro gesteigert werden, dies ist im Wesentlichen Folge eines Anstiegs der Fahrgastzahlen bei den ZeitTickets für Erwachsene. Die Schwarzfahrerquote konnte auf 2,3 Prozent verringert werden. 2015 nutzten insgesamt 276,2 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen der KVB, ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verlust betrug 88,4 Millionen Euro (Vorjahr: 91,1 Millionen Euro) und fiel damit um 4,3 Millionen Euro geringer aus als geplant. Der Aufwanddeckungsgrad betrug 78,5 Prozent und verbesserte sich um 2 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2014. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug 104,2 Millionen Euro (Vorjahr: 116,4 Millionen Euro). Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe AG beschreibt das Jahr 2015 mit zwei Überschriften: „wachsende Stadt. Wachsende KVB.“ Ein Ausbau der Infrastruktur ist daher von großer Wichtigkeit.

HGK AG erfolgreich in einem schwierigen Markt

Die Rhein Cargo, das Gemeinschaftsunternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) und der Neuss-Düsseldorfer Häfen, bündelt das operative Geschäft der Häfen und der Gütereisenbahn. 2015 lag das Gesamtgütervolumen der Rhein Cargo rund 3,0 Prozent niedriger als im Vorjahr. In den Hafenstandorten Köln, Neuss und Düsseldorf wurden 26,8 Millionen t Güter bewegt. Ein Rückgang um 3,3 Prozent, der im Wesentlichen durch eine außergewöhnlich lange Niedrigwasserphase auf dem Rhein bedingt war. Zudem entwickelte sich der Kohleumschlag infolge sinkender Nachfrage der Kraftwerke angesichts der Energiewende und der milden Witterung rückläufig. Der Containerumschlag stieg gegenüber 2014 um 6,3 Prozent auf 1,3 Millionen Standardcontainer. Im Schienengüterverkehr verzeichnete die Rhein Cargo 2015 einen Anstieg um 11,4 Prozent auf 4,7 Milliarden Nettotonnenkilometer. 2015 hat die HGK die neska-Gruppe vollständig übernommen, die im Massengut- und Containerumschlag entlang der Rheinschiene tätig ist. Die HGK erzielte 2015 einen Gewinn von 3,2 Millionen Euro (2014: 4,6 Millionen Euro).

AWB Köln GmbH – Einfach. Sauber. Besser.

Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) hat 2015 ihre strategischen Ziele für die Zukunft im Leitmotiv „Einfach. Sauber. besser. – AWB. Wir sorgen für Lebensqualität in Köln“ zusammengefasst. Sie engagiert sich dafür, dass Abfälle im Sinne nachhaltiger Daseinsvorsorge getrennt, gesammelt und wiederverwertet werden. Im Berichtsjahr stieg der Gesamtumsatz stieg auf 139,9 Millionen Euro (Vorjahr: 132,2 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss von 14,2 Millionen Euro weicht nur geringfügig vom Vorjahresergebnis in Höhe von 14,4 Millionen Euro ab. Ein wirtschaftliches positives Jahr sowohl für die AWB als auch für die HGK, erklärt der Vorstand.

KölnBäder GmbH verzeichnet steigende Besucherzahlen

Die KölnBäder erzielte 2015 einen Umsatz in Höhe von 13,0 Millionen Euro (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro). 2015 besuchten rund 2,5 Millionen Besucher die 13 Schwimmbäder der KölnBäder. Ein Plus von 4 Prozent gegenüber 2014; im Freibadbereich lag der Gästezuwachs bei 21 Prozent. Dank steigender Besucherzahlen und Erlössteigerung insbesondere durch weitere Kursangebote konnten die KölnBäder den Verlust auf 18,7 Mio. Euro verringern (2014: 19,1 Mio. Euro).

AVG Köln mit Geschäftsverlauf 2015 zufrieden

Die gute Konjunktur sorgte für ein ausreichendes Abfallaufkommen, so dass die Sortieranlagen der Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (AVG) Ressourcen wie auch die Restmüllverbrennungsanlage gut ausgelastet waren. Dabei wurden die leicht rückläufigen Hausmüllmengen durch zusätzliche Gewerbeabfallanlieferungen kompensiert. Die AVG Köln steigerte ihre Umsatzerlöse leicht um 2,2 Millionen Euro auf 92,5 Millionen Euro. Bereinigt um Einmaleffekte (Auflösung einer Rückstellung) konnte die AVG Köln mit 12,2 Millionen Euro ein ähnlich gutes Unternehmensergebnis wie 2014 erzielen (16,7 Millionen Euro).

moderne stadt GmbH positioniert sich zunehmend als Plattform für Stadtentwicklung

Nach der Entwicklung des Rheinauhafens erzielt die moderne stadt große Fortschritte bei der Umwandlung des zuvor industriell genutzten, 15 ha großen „Clouth-Geländes“ in Köln-Nippes in ein neues Stadtquartier. moderne stadt ist zudem an weiteren Grundstücks- und Projektentwicklungen beteiligt, dazu gehören insbesondere die Revitalisierung der Porzer Innenstadt und die geplante Umnutzung des Deutzer Hafens. 2015 erwirtschaftete sie einen Jahresüberschuss in Höhe von 10,3 Millionen Euro (2014: 3,3 Millionen Euro).

Nachhaltige Lebensqualität und stabile Wirtschaftskraft für unsere Stadt

Der Stadtwerke Köln Konzern erbrachte auch 2015 seine vielen bürgernahen Dienstleistungen zuverlässig und auf hohem qualitativem Niveau. Damit leistete er wesentliche Beiträge für eine hohe Lebensqualität und eine stabile Wirtschaftskraft in dieser Stadt. Eine moderne und leistungsfähige kommunale Daseinsvorsorge wird er entsprechend seiner gesunden Kapital- und Bilanzstruktur auch in Zukunft bieten und ein wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaft der Stadt und der Region bleiben. „Der Stadtwerke Köln Konzern bekennt sich zu ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigem Handeln“, erklärte Fenske. „Dazu gehört zwingend auch das weitere Engagement für den Erhalt und Ausbau unserer Infrastruktur sowie die laufende Anpassung unserer Angebote an die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden, den Bürgerinnen und Bürgern. Diesem Anspruch werden wir gemäß unseres Leitmotivs „Da sein für Köln“ weiterhin entsprechen.“

Horst Leonhardt, Sprecher des Vorstandes der Häfen und Güterverkehr Köln AG fügte ergänzend hinzu: „Um mit den ständigen Veränderungen Schritt zu halten und sich für die künftigen Herausforderungen zu rüsten, durchlaufen alle unsere Gesellschaften einen kontinuierlichen Optimierungsprozess. Damit wird gewährleistet, dass wir und unsere 12.430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiterhin erfolgreich für eine lebendige, leistungsfähige und wachsende Stadt arbeiten.“

Autor: Irem Barlin
Foto: Die Geschäftsführung der Stadtwerke Köln, von links nach rechts: Horst Leonhardt, Dieter Steinkamp und Jürgen Fenske